Der Deutsche Umweltpreis wird jährlich von der DBU für entscheidende und vorbildliche Leistungen zum Schutz und Erhalt der Umwelt vergeben. Die Entscheidung für die Preisträger trifft das Kuratorium der DBU, nachdem ihr zuvor eine Jury eine Empfehlung für die Preisvergabe gegeben hat.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt wurde 1990 gegründet, das Stiftungskapital stammt aus dem Privatisierungserlös der Salzgitter AG. Es beträgt heute rund 2,48 Milliarden Euro. Seit der Gründung wurden nach eigenen Angaben knapp 11.100 Projekte mit rund 2,07 Milliarden Euro gefördert.

Die Entwicklung eines Hochleistungs-Ladesystems für Elektroautos und der Einsatz für die Renaturierung von Mooren werden in diesem Jahr mit dem Deutschen Umweltpreis gewürdigt. Nach Mitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wird die mit insgesamt 500.000 Euro dotierte Auszeichnung an den Elektrotechnik-Ingenieur Thomas Speidel aus Nürtingen bei Stuttgart und die Moorforscherin Franziska Tanneberger aus Greifswald verliehen. Überreicht wird die Auszeichnung am 27. Oktober in Mainz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Speidel habe als Gründer und Geschäftsführer der Firma ads-tec Energy innovative Hochleistungssysteme entwickelt, die unter anderem das Aufladen von Elektroautos innerhalb von Minuten ermöglichten, hieß es. Dabei handele es sich um batteriegepufferte Schnelllader, die laut Speidel flexibel an Straßen, Firmengebäuden oder in Wohngebieten ohne Garagen und Wallboxen aufgestellt werden könnten. Die Speichersysteme mit integrierter Lithium-Ionen-Batterie ziehen laut DBU langsam Strom aus dem vorhandenen Stromnetz, speichern ihn und dienen anschließend als Schnellladepunkte. Gleichzeitig können die Geräte als Zwischenspeicher dienen, zum Beispiel für lokal erzeugten Strom aus Sonnenenergie. Damit leisten sie auch einen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes.

Bei der Revitalisierung und Wiedervernässung von Mooren gelte Tanneberger als treibende Kraft , teilte die DBU mit. Sie sei Brückenbauerin zwischen Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft. Natürliche und nasse Moore spielen eine wichtige Rolle beim Klimaschutz, weil sie der Atmosphäre Kohlendioxid entnehmen und ihn speichern. Moore sind laut Tanneberger auch Wasserspeicher und wichtig für die Artenvielfalt.Allerdings sind in Deutschland mehr als 90 Prozent der Moore trockengelegt, wodurch klimaschädliche Treibhausgase entweichen. Bundesweit verursachten trockene Moore sieben Prozent der Treibhausgasemissionen und seien die Ursache für den Verlust von Artenvielfalt, hieß es. Tanneberger habe mit ihrer Arbeit gezeigt, wie sich Moorschutz und Landwirtschaft miteinander vereinbaren ließen.