oder wenn sie nur Medikamente einer Firma nutzen?
Beispiel: Wirkstoff Heparin, subcutane Fertigspritzen. Es gibt verschiedene Marken, der Wirkstoff ist aber immer das Gleiche.
Offiziell nicht. Aber wenn Vertreter der Firmen Schulungen usw für Ärzte anbieten, ist vielleicht deren Medikament entsprechend bekannter bei den Ärzten.
TL;DR: Nein.
Früher – so bis vor ca 15 Jahren – gab es viele Pharmavertreter, die mit Probepackungen und Werbegeschenke (meist Kulis und Klebezettel, selten größere Geschenke) kamen. Die Pharmafirmen haben auch gerne mal Fortbildungen mit Unterbringung und Rahmenprogramm gesponsert. Es gab aber keinen direkten Zusammenhang zwischen Medikamentenverordnung und Werbegeschenken/Sponsoring, das wäre schon damals Korruption gewesen. Es gab allerdings bei Neueinführung von Medikamenten sogenannte “Beobachtungsstudien”, bei denen ein paar Daten zur Wirkung und Medikamentensicherheit, die sich aus dem Praxisalltag ergaben, relativ gut bezahlt wurden.
Seit dem Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen von 2016 gibt es nicht mal mehr Kulis für die Arzthelferinnen.
Edit: Der Arzt hat sowieso bei Generica nur einen geringen Einfluss darauf, von welcher Firma der Patient seine Arznei bekommt.
Es existieren definitiv entsprechende Verträge zwischen den Herstellern/Großhändlern und den Krankenkassen und Apotheken. So kann es beispielsweise sein, dass die die Apotheke - je nachdem bei welcher Krankenkasse du bist - nicht die vom Arzt verordnete, sondern ein bestimmtes Generikum von dem Hersteller gibt, mit dem deine Krankenkasse einen Vertrag geschlossen hat. Barmer und AOK Patienten erhalten also u.U. bei gleichem Rezept und gleicher Apotheke unterschiedliche Marken.
Bei Ärzten gibt es solche direkten Vergütungen, Boni usw. meines Wissens nicht offiziell. Ich weiß aber, dass es teils Veranstaltungen von Pharmaherstellern gibt, zu denen Ärzte unter dem Vorwand einer Fortbildung eingeladen werden, auf die man die Familie mitbringen darf, wo es dann Essen und Hüpfburgen usw. gibt. Ob das dann wirklich zu massiven Unterschieden führt bei den Verordnungen, kann ich nicht beurteilen. Bei Standardpreparaten wie Heparin dürfte aber i.d.R. eher deine Krankenkasse über die Marke bestimmen und nicht der Arzt.
Wenn ich mich nicht sehr täusche, haben fast alle Pharmafirmen Anfang der 2010er, als Korruption im Gesundheitswesen politisch debattiert wurde, auf solche Fortbildungen mit Rahmenprogramm verzichtet. 2016 kam dann das Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen.
Pharmareferenten verkaufen Medikamente an Ärzte, Apotheken, etc. also ja, es gibt speziell einen Anreiz dafür bestimmte Medikamente zu vermitteln
Es kommt wohl vor, dass Vertreter von Pharmaunternehmen in Arztpraxen gehen, ein kurzes Werbegsprach führen wollen und Broschüren, Probierpackungen von Medikamenten etc. mitbringen.
Auch wenn der Wirkstoff derselbe ist, kann es Unterschiede in den Inhaltsstoffen oder dem Transportweg in den Körper geben. Eine gute Ärztin hat das auf dem Schirm und beachtet diese Merkmale bei der Wahl des Medikaments.
Ist aber nur bei bestimmten Medikamten relevant, z.B. Schilddrüsenhormone, wird dann im Rezept im “Aut idem”-Feld angegeben.
Offiziell: Nein - Das Geld geht von der Krankenkasse oder Patienten zum Medikamentenhersteller. Der Arzt bekommt Geld für den die Behandlung von der Kasse.
Faktoren, welche die Verschreibung beeinflussen:
- Kennt der Arzt das Medikament?
- Hat der Patient gute oder schlechte Erfahrung mit einer Art von Medikamenten gemacht?
- Welche Erfahrung hat der Arzt mit der Verschreibung gemacht?
Was Leute illegal machen ist eine andere Sache, aber die legalste Sache die Hersteller machen ist informieren via:
- Vertretern, also Leute die zu den Ärzten gehen und die neusten Produkte anpreisen, dass sie existieren oder wie sie wirken.
- Konferenzen mit Ausstellungen