Wenn die Sitzposition nicht mehr gemütlich ist, fährst du zu lange.
Bei so einer gemütlichen Radtour würde ich eher so 60km am Tag einplanen als 120 und die Konzentration nicht auf die Strecke legen, sondern darauf, die Orte zu erkunden oder mal einen ganzen Tag am Ijsselmeer zu picknicken.
Mir schläft jedenfalls relativ schnell der Hintern ein auf einem Hollandrad mit dickem Gelsattel, aber vielleicht sieht das mit einem gefederten Ledersattel auch schon wieder anders aus.Bei so einer gemütlichen Radtour würde ich eher so 60km am Tag einplanen
Also einerseits sind 60km am Tag auf einem Fahrrad echt wenig - aber andernseits sind 60km am Tag auf einem ungeeigneten Rad echt viel.
(mal unabhängig davon ob man Hollandräder mag oder nicht)
Stimmt schon. Hollandräder sind halt wirklich nicht für Touren gemacht, sondern damit man in der Stadt ohne Umziehen, Schwitzen, Bücken oder Helm 5km in 20 Minuten zurücklegen kann statt in eineinhalb Stunden zu Fuß.
Hab in Holland mal welche ausgeliehen und mehrere eintägige Fahrradtouren gemacht (in Leiden keinen vernünftigen Fahrradverleih gefunden)
Nein, das ist nicht erträglich. Schon nach 1-2h sind die Dinger eine Zumutung. Die Griffe am Lenker zeigen in die völlig falsche Richtung um irgendwie ergonomisch zu sein (mach mal Fäuste und lass die Daumen gerade nach vorn zeigen!) und natürlich sind die Räder ca. 3x so schwer wie sie sein müssten. Sitzposition in Senkrecht ist auch nicht so meins - aber das erträgt man zur Not. Bremsen waren auch eher “Klaus-Peter-Torben, ich fände es schön wenn du den netten Herrn der im übernächsten Ort auf die Straße getreten ist, nicht überfahren würdest” (verglichen mit dem “STOPP!” meiner Rennradbremsen)
Womit ich kein Problem habe, ist das Gewicht, die mangelnde Windschnittigkeit und eine drei- oder Fünfgangschaltung. Die kosten schlimmstenfalls mehr Kraft. Dann fährt man halt langsamer!
Dagegen war das geliehene Eisenschwein-Tandem in Schottland jedenfalls eine Wohltat!
Hollandräder haben nie Evolution mitgemacht. Sie sind das Resultat dessen dass jemand die ersten Fahrräder gesehen hat, überlegt hat wie er in Ruhe “entspannter” sitzen könnte und das dann in Stahl gegossen. Da waren ein paar Denkfehler drin (z.B. dass man selten in Ruhe sitzt) und die wurden nie behoben.
Würde mir vor einem weiteren Urlaub lieber hier ein ordentliches Faltrad kaufen/leihen und mitnehmen.
Die Griffe am Lenker zeigen in die völlig falsche Richtung um irgendwie ergonomisch zu sein (mach mal Fäuste und lass die Daumen gerade nach vorn zeigen!)
Was soll das Problem an der Faust sein? Das geht doch völlig unproblematisch?
Bei solchen Lenkern sind Elle und Speiche eben im Gegensatz zum Flatbar nicht verdreht - einen Rennradlenker hält man auch in ziemlich ähnlicher Handposition. Wenn das Rad halbwegs richtig eingestellt ist liegt da auch praktisch kein Gewicht drauf, weil man so aufrecht sitzt.
Ein Hollandrad macht genau das, was es soll: Im Flachland unverwüstlich, bequem und billig sein. Die Trommelbremsen und Dreigangnaben sind zwar scheiße, dafür aber such wartungsfrei. Die gekapselte Kette bekommt Öl, wenn sie quietscht. Stahlgabel mit ewigem Vorlauf und breiten Reifen fährt sich bequemer als manch Fully. Lotte aus der Parallelklasse kann auf dem Gepäckträger mitfahren. Rahmenschloss weil easy.
Krokodile haben sich seit Millionen von Jahren (oder so) nicht verändert - aber nicht weil sie nichts können, sondern weil sie ihre Nische perfekt füllen. Das Omafiets ist einfach der Apex Predator der Fahrradlandschaft.
Für ne Mehrtagestour sind sie aber tatsächlich nicht optimal.