Vor der Landtagswahl steckt Mario Voigt (CDU) in einer verzwickten Lage. Doch ein Fernsehduell gegen den Faschisten Höcke ist die falsche Antwort.

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Wer die AfD verhindern will, so das Kalkül, müsse im September CDU wählen. Das kann man als Parteistratege so darstellen. Doch wie die CDU ihren Angriff auf die AfD umsetzt, ist falsch, gefährlich und wird am Ende nicht der CDU, sondern den Rechtsextremisten nützen. Kurz: Es ist ein Trauerspiel, das weit hinter die Erkenntnisse zum Umgang mit Rechtsextremisten zurückfällt.

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Doch die Gefahr besteht ganz unabhängig vom Ausgang des Duells. Denn Höcke bekommt so eine weitere Bühne, um sein extremes Gedankengut auszubreiten und zu verharmlosen. Ein solcher Zweikampf erweckt den Eindruck, die AfD sei eine ganz normale Partei, Höcke ein legitimer Gegenkandidat. Doch genau das ist eben nicht der Fall.

  • GregorGizeh@lemmy.zip
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    8 months ago

    Nett von dir. Ich bin auch nicht grundsätzlich politikfeindlich (ist ja eh fast alles politisch im aktuellen Klima), aber man liest einfach immer nur schlechtes…

    Die Welt geht vor die Hunde, die rechten greifen überall nach der Macht, die reichen werden reicher und die Armen schieben es auf die braunhäutigen. Protestieren darf man auch nur nach Anmeldung, wenn nichts kaputt geht und jeder pünktlich zur Arbeit kommt, außer es sind Bauern. Die dürfen auch mal Autobahn-Unfälle verursachen. Und es sind sowieso die Grünen schuld an allem, hätten wir doch nur mehr Autos gebaut und Kohle gefördert.

    • Random_German_Name@feddit.de
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      8 months ago

      Ich verstehe den Frust sehr gut. Was mir damit hilft sind vor allem Musik, Leute aus politischen Vereinen u d die gelegentlichen Erfolge die man da erzielt und die Realisation: Was die können, können wir schon lange. Wahrscheinlich sogar effektiver.

      Gib mir den Namen eines lokalen Neonazis und 3 Stunden Zeit und ich liefer dir dessen Biographie inklusive des Mädchennamens der Oma sechsten Grades und niemand muss 2 Meter groß sein oder krasse Muskeln haben, um Nazis zu nerven.

      Was glaubst du, warum die AfD immer wieder versucht „die Antifa“ zu verbieten? Klar, einerseits aus Propagandagründen. Aber viel wichtiger ist der zweite Grund: weil sie Angst haben.

      Sie wissen nicht wie viele wir sind, wo wir sind oder wie gut wir vorbereitet sind. Wir hingegen kennen ihre Namen, Adressen, Jobs und Hobbies.

      Ein weiterer Vorteil, den wir haben ist, dass wir deutlich schneller „ausbilden“ können, weil die bestehenden „Strukturen“ darauf ausgerichtet sind notfalls auch ohne Hilfe von außen in kleinen Gruppen effektiv und zielgerichtet zu agieren und dadurch deutlich familiärer sind, als die der Rechten. Wir haben auch einen stärkeren Zusammenhalt innerhalb der Gruppen und eine starke Solidarität unter den Gruppen, wenn eine größere Anzahl an Leuten mobilisiert werden muss. Bei Rechtsextremen habe ich schon Geschichten gehört von Neonazis, die sich gegenseitig ermorden.

      Wenn ein Führer einer Neonazi-Gruppe stirbt oder inaktiv wird und keinen Nachfolger ernennt, kommt es oft zu gewalttätigen Machtkämpfen. So etwas ist in basisdemokratisch organisierten Antifas nahezu undenkbar.

      Wir sind außerdem in der Lage riskante Aktionen minutiös geplant durchzuziehen. Das wurde durch zahlreiche Graffities in stark besuchten Gegenden trainiert und immer wieder bewiesen.

      Unser wahrscheinlich wertvollster Vorteil neben der Solidarität ist wahrscheinlich das Skillsharing. Bring einem Linken bei, wie man ein Schloss knackt und 2 Wochen später hast du 30 Linke Schlossknacker.