Vor der Landtagswahl steckt Mario Voigt (CDU) in einer verzwickten Lage. Doch ein Fernsehduell gegen den Faschisten Höcke ist die falsche Antwort.

[…]

Wer die AfD verhindern will, so das Kalkül, müsse im September CDU wählen. Das kann man als Parteistratege so darstellen. Doch wie die CDU ihren Angriff auf die AfD umsetzt, ist falsch, gefährlich und wird am Ende nicht der CDU, sondern den Rechtsextremisten nützen. Kurz: Es ist ein Trauerspiel, das weit hinter die Erkenntnisse zum Umgang mit Rechtsextremisten zurückfällt.

[…]

Doch die Gefahr besteht ganz unabhängig vom Ausgang des Duells. Denn Höcke bekommt so eine weitere Bühne, um sein extremes Gedankengut auszubreiten und zu verharmlosen. Ein solcher Zweikampf erweckt den Eindruck, die AfD sei eine ganz normale Partei, Höcke ein legitimer Gegenkandidat. Doch genau das ist eben nicht der Fall.

  • Haven5341@feddit.deOP
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    9 months ago

    Na und? Nach deiner Logik ist auch die TAZ überflüssig und Konkret und sowie alles was vor allem “links-grünes” Publikum hat. Die schreiben ja hauptsächlich eh nur für Leute, die ihnen prinzipiell zustimmen. Für rechtere Publikationen gilt das natürlich genau so. Eigentlich dürften dann nur noch Medien des Goldenen Zentrismus publizieren und verlinkt werden.

    Du wirst es nicht glauben aber wenn man es nicht verbreitet, dass die CDU in Thüringen hilft Rechtsextremisten eine große Bühne zu bieten, dann würden es auch nur wenige wissen. Es ist ja nicht jeder Thüringer. Und wenn es niemand weiß, dann kann es auch niemand als Multiplikator raus in die Gesellschaft tragen. Zu Menschen, die sich dessen noch nicht bewusst sind. Beim Mittagessen in der Familie, bei der Diskussion am Stammtisch, beim Sport mit den Freunden, …

    • GregorGizeh@lemmy.zip
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      9 months ago

      “Nach meiner Logik” solltest du die taz an deine cdu wählenden Verwandten schicken, nicht an Leute die die taz vermutlich sowieso schon kennen oder lesen.

      Dass ein Unterschied besteht zwischen tatsächlicher journalistischer Publikation und dem verlinken selbiger Publikation in einem Forum für überspitzt gesagt sozialistische linux-user mit faible für Star Trek, sollte ja auch selbst klar sein.

      Edit: nur dass wir uns nicht missverstehen, ich finde deine Absicht gut und lobenswert, nur deplatziert

      • Haven5341@feddit.deOP
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        9 months ago

        dem verlinken selbiger Publikation in einem Forum für überspitzt gesagt sozialistische linux-user mit faible für Star Trek, sollte ja auch selbst klar sein.

        Auch in diesem Forum war das vielen vorher wohl eher nicht bekannt. Es liest ja nicht jeder alle Artikel in allen eher linken Publikationen. Und jetzt wo sie es wissen können sie es als Multiplikator weiter verbreiten, auch in anderen Kreisen als “sozialistische linux-user mit faible für Star Trek”. Das wäre nicht möglich ohne auf den Artikel aufmerksam geworden zu sein .

        Wenn Du es nicht wissen willst, dann lies es doch einfach nicht. Und wenn es schlimm ist, dass du das hier sehen musst, dann wähle es runter und wenn es ganz, ganz schlimm ist, dann block mich halt. Alles besser als so einen sinnlosen und nicht zu Thema passenden Kommentar zu schreiben.

        • GregorGizeh@lemmy.zip
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          9 months ago

          Nehmen wir einen etwas volkstümlicheren Vergleich, vielleicht dringt das besser durch:

          Wenn ich als Politiker ins Bierzelt gehe, und als Rede nur “Freibier für alle!” rufe, bekomme ich johlenden Beifall rundum. Weil jeder in dem Bierzelt da ist, um Bier zu trinken (und vermutlich auch schon ein paar hatte).

          (Um ganz sicher zu gehen: das Bierzelt ist Lemmy. Der Politiker bist du.)

          Und mir geht’s weniger um dich als Person, als um die generellen Themen die wir hier immer diskutieren. Man kann alle grundsätzlich und zutreffend zusammenfassen mit “das etablissement kungelt mal wieder mit den faschisten sobald das System nicht mehr ohne funktioniert, wie schon jedes Mal in der modernen Geschichte. Wähle links um die Zukunft zu retten.”

          Vielleicht bin ich aber auch einfach nur generell gelangweilt von sozialen Medien. Fühl dich also nicht persönlich angegriffen

          • iamkindasomeone@feddit.de
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            9 months ago

            Ich finde es durchaus auch okay, wenn gemäßigte konservative Meinungen geteilt und diskutiert werden. Jedoch gibt es davon halt kaum welche, liegt halt an der Sache an sich. Ich mein, ich versteh grundsätzlich deinen Punkt, allerdings sieht man ja auch, dass es auch auf Reddit r/de nicht funktioniert hat. Seitdem die linux star trek basis da massig abgewandert ist, sind die Diskussionen auch immer gleich. 90% dämliche /s Kommentare, 9.99% der immergleiche Furz und 0.01% “echte” Kommentare aus unterschiedlichen Lagern. Insofern ist es für mich voll okay, wenn das hier eine einigermaßen linke Blase ist, davon gibts gerade im Internet eh viel zu wenig. Und selbst als weit-links-der-SPD-User kriege ich nicht immer alles mit, insofern freut es mich, wenn hier generell Artikel linker Natur gepostet werden.

          • Frisbeedude@sopuli.xyz
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            9 months ago

            Ich habe leider noch in keinem deiner Kommentare gelesen was du nun genau geändert haben möchtest oder wie wir das tun sollten? Nur die grundsätzlich ablehnende Haltung dass der Kreiswichs doof ist. Das haben wir jetzt vermutlich verstanden. Also: was sollten wir machen um diesen linken Teufelskreis zu durchbrechen? Brauchen wir mehr advocatus diaboli oder sollen wir bild.de verlinken? Wie könnten wir soziale Medien für dich wieder spannender machen? Mehr Kontroversen, radikale Meinungen und Thesen?

            • GregorGizeh@lemmy.zip
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              9 months ago

              Eher das Gegenteil, zu viel depressive Aussichten und schlechte Neuigkeiten. Ich will auch mal was anderes sehen, aber vielleicht ist das einfach ein generelles Lemmy-Phänomen dass immer und überall nur Politik diskutiert wird, selbst die meme und shitpost communities sind großteils low effort politischer content in einem meme template. In Anbetracht der (aus linker Sicht) grauenhaften gesamten Weltlage ist das ganze auch immer negativ und deprimierend, und mir reichts einfach damit.

              • Random_German_Name@feddit.de
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                9 months ago

                Werde versuchen ein wenig mehr unpolitische Beiträge zu pfostieren. Aber Gemeinschaften, wie wehrhafteDemokratie sind halt von ihrem Konzept her politisch

                • GregorGizeh@lemmy.zip
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                  9 months ago

                  Nett von dir. Ich bin auch nicht grundsätzlich politikfeindlich (ist ja eh fast alles politisch im aktuellen Klima), aber man liest einfach immer nur schlechtes…

                  Die Welt geht vor die Hunde, die rechten greifen überall nach der Macht, die reichen werden reicher und die Armen schieben es auf die braunhäutigen. Protestieren darf man auch nur nach Anmeldung, wenn nichts kaputt geht und jeder pünktlich zur Arbeit kommt, außer es sind Bauern. Die dürfen auch mal Autobahn-Unfälle verursachen. Und es sind sowieso die Grünen schuld an allem, hätten wir doch nur mehr Autos gebaut und Kohle gefördert.

                  • Random_German_Name@feddit.de
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                    9 months ago

                    Ich verstehe den Frust sehr gut. Was mir damit hilft sind vor allem Musik, Leute aus politischen Vereinen u d die gelegentlichen Erfolge die man da erzielt und die Realisation: Was die können, können wir schon lange. Wahrscheinlich sogar effektiver.

                    Gib mir den Namen eines lokalen Neonazis und 3 Stunden Zeit und ich liefer dir dessen Biographie inklusive des Mädchennamens der Oma sechsten Grades und niemand muss 2 Meter groß sein oder krasse Muskeln haben, um Nazis zu nerven.

                    Was glaubst du, warum die AfD immer wieder versucht „die Antifa“ zu verbieten? Klar, einerseits aus Propagandagründen. Aber viel wichtiger ist der zweite Grund: weil sie Angst haben.

                    Sie wissen nicht wie viele wir sind, wo wir sind oder wie gut wir vorbereitet sind. Wir hingegen kennen ihre Namen, Adressen, Jobs und Hobbies.

                    Ein weiterer Vorteil, den wir haben ist, dass wir deutlich schneller „ausbilden“ können, weil die bestehenden „Strukturen“ darauf ausgerichtet sind notfalls auch ohne Hilfe von außen in kleinen Gruppen effektiv und zielgerichtet zu agieren und dadurch deutlich familiärer sind, als die der Rechten. Wir haben auch einen stärkeren Zusammenhalt innerhalb der Gruppen und eine starke Solidarität unter den Gruppen, wenn eine größere Anzahl an Leuten mobilisiert werden muss. Bei Rechtsextremen habe ich schon Geschichten gehört von Neonazis, die sich gegenseitig ermorden.

                    Wenn ein Führer einer Neonazi-Gruppe stirbt oder inaktiv wird und keinen Nachfolger ernennt, kommt es oft zu gewalttätigen Machtkämpfen. So etwas ist in basisdemokratisch organisierten Antifas nahezu undenkbar.

                    Wir sind außerdem in der Lage riskante Aktionen minutiös geplant durchzuziehen. Das wurde durch zahlreiche Graffities in stark besuchten Gegenden trainiert und immer wieder bewiesen.

                    Unser wahrscheinlich wertvollster Vorteil neben der Solidarität ist wahrscheinlich das Skillsharing. Bring einem Linken bei, wie man ein Schloss knackt und 2 Wochen später hast du 30 Linke Schlossknacker.