Wo ich herkomme, ist die Arbeitsstelle alle 2 Jahre zu wechseln die beste Strategie, mehr Geld zu verdienen.

Hier in Deutschland ist es anders: Ich bin in einer Gewerkschaft im Krankenhaus mit Betriebsrat und Tarifvertrag, ich habe 28 Urlaubstage pro Jahr und bisher haben Managers mich nicht genervt, wenn ich mich krank gemeldet habe.

Nicht viele Deutsche wollen als Pflegekraft arbeiten (harte Arbeit, in der Regel nicht gut bezahlt, anmaßende und unhöfliche Patienten und Angehörigen, ab und zu Gewalt, Unterbesetzung…), das heißt, wir werden überall gesucht. Auch Ausländer wie ich.

Wo ich bin verdiene ich brutto 4.500 Euro pro Monat, 3.100 Netto. Das ist für mich und für diese Arbeit nicht viel Geld. Ich verdiene diese Menge nur aufgrund der Zuschlägen (Nachtarbeit, Wochenendearbeit…). Ich möchte auch nicht am Bett arbeiten müssen, bis ich in die Rente gehe.

  1. Funktioniert es in Deutschland, wo es so viele Gewerkschaften und Tarifverträge gibt, alle 2 Jahre die Arbeitsstelle zu wechseln?

  2. Kann man trotz Tarifvertrag im neuen Betrieb höher als geplant eingestuft werden, aufgrund von privaten Verhandlungen Arbeitgeber-Arbeitnehmer?

  3. Gibt es ein Verhandlungsfaustregel bezüglich wie viel Geld über meinen aktuellen Lohn ich verlangen soll?

  4. Habt ihr schon einmal eine nicht im Tarifvertrag festgestellte Erhöhung bekommen, ohne den Betrieb gewechselt zu haben? Was soll ich machen, um das zu schaffen?

  5. Wie hoch kann die Erhöhung sein, wenn ich Krankenhäuser wechsle?

  6. Werden Menschen mit Fort- und Weiterbildungen automatisch besser bezahlt? Oder nur, wenn sie die neue Kenntnisse mit den Patienten nutzen?

  7. Ist ein Studium die einzige Möglichkeit, mehr Geld im Gesundheitswesen zu verdienen?

  • Manucode@feddit.de
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    8 months ago

    Ich habe gehört, dass Zeitarbeitsfirmen besser bezahlen sollen. Mehr weiß ich aber auch nicht.

  • klisklas@feddit.de
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    8 months ago

    Arbeite im Gesundheitswesen.

    1. Das kannst du machen, ja.
    2. Technisch möglich, jedoch wird es selten gemacht. Darauf würde ich nicht setzen. Ggf. kannst du eine höhere Stufe nach Betriebszugehörigkeit verhandeln, bei Einstellung aber denke ich schwierig.
    3. Frei wirst du dein Gehalt in einem Betrieb mit Tarifvertrag nicht verhandeln können.
    4. Nein. Siehe 2. Du könntest fragen ob man dich ein zwei Jahre früher in eine höhere Gehaltsstufe “befördert”.
    5. Eher gering, mir ist nicht ganz klar ob es für die Pflege verschiedene Tarifverträge für verschiedene Träger gibt. Schau bei verdi, das ist die Gewerkschaft für die Pflege in D.
    6. Ja werden sie, es gibt zahlreiche, aber große Sprünge darfst du nicht erwarten. Mit einem Studium oder Weiterbildung könntest du in die Pflegedienstleitung oder Pädagogik wechseln, da wären höhere Gehälter möglich und du wärst “weg vom Bett”.
    7. Siehe 6. Du könntest natürlich Medizin studieren, da sind die Gehälter höher. Für Pflege schau nach Zeitarbeit, achte aber auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Zeitarbeit wird auch oft nur noch auf der Intensivstation eingesetzt, hier ist eine entsprechende Weiterbildung gut.
  • Kornblumenratte@feddit.de
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    8 months ago
    1. Hängt von der Branche ab, ist aber unüblich. In den meisten Branchen, insbesondere im Gesundheitswesen, würde ich Deine Chancen auf eine Neueinstellung umso schlechter einschätzen, je öfter Du wechselst – warum sollte ein Arbeitgeber Dich einstellen, wenn Dein Lebenslauf zeigt, dass Du nach zwei Jahren wieder weg bist?

    2. Im Prinzip ja. Aber warum sollten sie das tun? Da müsstest Du sehr gute Gründe liefern. Oder sie sehr dringend Leute suchen.

        1. keine Ahnung
    3. Nein. Selbst wenn sie die neuen Kenntnisse einsetzen zahlen viele Arbeitgeber gerne dasselbe Gehalt weiter. Man braucht in der Regel eine entsprechende Stelle.

    4. Als Pflegekraft gibt es die Fachweiterbildungen – OP, Intensiv, Psychiatrie usw., und die Möglichkeit, in die Stations–, Bereichs– und Klinikleitung zu gehen. Außerdem kann man zu einer Leiharbeitsfirma gehen – da hat man kurze Verträge (Wochen bis max. 18 Monate), braucht eine hohe Mobilität und hat keine sichere berufliche Perspektive.

    Weiterer Punkt: Gehälter steigen oft mit der Betriebszugehörigkeit. Häufige Wechsel sind da eher kontraproduktiv, weil man in jedem Betrieb ja von vorne anfängt.