“Tiergerechte” Haltung ist unökonomisch. Selbst wenn man die Subventionen soweit hochdreht wie irgend möglich, läuft das immer noch auf Augenwischerei hinaus. In Straftatbeständen ausgedrückt bleibt es quasi zwingend dabei, dass Bauerys an ihren Nutztieren das Äquivalent zu “Mord”, “Totschlag”, “Kindesentführung”, “Vergewaltigung”, etc. ausführen.
Mal abgesehen von den Klimaauswirkungen und der Flächennutzung, die als Folge von “tiergerechterer” Haltung auch nicht besser werden. Die einzige Lösung ist, der Tierwirtschaft die Subventionen sukzessive abzudrehen und ihr beim Schrumpfen zuzusehen. Gleichzeitig muss der Obst- und Gemüseanbau gefördert werden.
Und wenn Özdemir vorschlägt, den Milchpreis zu festzusetzen, dann bitte google mal die Begriffe “Butterberg” oder “Government cheese”. Das wurde schon probiert und das Ergebnis war massive Ressourcenverschwendung.
Ich kann die Argumentation mitgehen, dass wirtschaftliche Tierhaltung eine klimatische Katastrophe ist.
Aber mal ganz ehrlich: Tiere zu vermenschlichen und mit Begriffen wie „Mord“ um sich zu werfen ist Schwachsinn. Nur weil wir als soziale Tiere Gesellschaftsstrukturen entwickelt haben, welche Stabilität und Gewaltfreiheit positiv sehen, heißt nicht dass es natürlich ist. Natur ist brutal. Und selbst die süßen kleinen Schweinchen im Mastbetrieb haben keine Hemmung dich oder mich oder sonst irgendwen um die Ecke zu bringen wenn das ihrem eigenen Überleben dient. Wir haben nur das sehr viel effizientere Waffenarsenal. Oder ist es in deinen Augen Mord, wenn Wildschweine kleine Vögel fressen, auch wenn sie genauso gut Eicheln etc. fressen könnten?
Evolutionär machte es Sinn Fleisch zu essen. Dafür müssen Tiere sterben. Dass das nicht in einem industriellen Maßstab stattfinden sollte steht außer Frage. Mord ist es deswegen nicht. Mord ist ein soziales Konstrukt und sollte als solches auch nur für die Mitglieder der Gesellschaft gelten.
Eben weil wir Strukturen haben sollten wir uns über die von dir schon als brutal beschriebene Natürlichkeit stellen, damit wurde auch nicht argumentiert?
Die Gewalt in der Natur oder in den Ställen sollte keine Entschuldigung für das Leid das wir erzeugen sein. Tierwohl Stufe 4 Wir wissen dass das keine süße Schweinchen mehr sind, die werden in Gefangenschaft dazu gebracht ihre Artgenossen zu fressen und in ihrer Scheiße zu sterben. Ist Gewalt in der Natur für dieses massenhafte töten in Lagern wirklich eine Entschuldigung?
Was glaubst du was Menschen anrichten könnten wenn sie so behandelt werden? Ist dann deren Gewalt eine Entschuldigung dafür sie weiter zu vergewaltigen, ihren Kinder stehlen und sie zu ermorden?
Das ist eine genauso dämliche Logik als wenn ich behaupte alle Veganer seien so extrem wie Raffaela Raabs. Bloß weil es in einer Branche Schwarze Schafe gibt sind nicht alle aus dieser Branche so. Gerade im Bio Bereich ist das noch seltener als im Konventionellen, da dort regelmäßig Kontrollen(auch unangekündigte) durchgeführt werden.
Nach dem Strohmann “Natur” kommt jetzt der Strohmann “Bio” von dem niemand geredet hat. Bio hat einen Marktanteil von 2%. Es gibt mehr Veganer als Menschen die Bio wirklich kaufen (70% geben an nur Bio zu kaufen)
Natürlich sage ich nicht dass alle so handeln, hast du ein Gefühl dafür wie es in Prozent aussieht?
“Alle” waren ja nie schlecht, hab gehört es hat auch Sklavenhalter gegeben die ihre Sklaven richtig gut behandelt haben, ihnen Häuser gebaut haben und alles. Wird die Geschichte zeigen.
Mastställe sind die logische Konsequenz von Gewalt in der Natur. Ich lehne das für mich persönlich ab.
Das aber mit Mord gleichzustellen ist Schwachsinn. Wir definieren Mord und co. sehr explizit als Gewalt an anderen Menschen.
Tiere sind keine Menschen und auch nicht Menschen gleichwertig. Solltest du das anders sehen überleg dir auch bitte mal, warum du in einem Haus schläfst, Straßen nutzt und Kanalisationen etc. hast… Das ist ja dann Raub (an Land, Ressourcen etc), Totschlag (durch Verunreinigung etc.), Genozid. Vermenschlichung ist einer Diskussion abträglich, unsachlich und völlig ungeeignet einen offenen Diskurs anzustoßen.
Ich glaub nicht dass es produktiv ist sich mit dir zu unterhalten wenn dein Diskurs so aussieht andere Positionen als die die du vertrittst als schwachsinnig darzustellen.
Kommentar überflogen, aber nicht verstanden oder?
Du machst es einen der auch nicht einfach:
Mastställe sollten ne die logische Konsequenz von Gewalt in der Natur.
Habe die Autokorrektur korrigiert, das ist mir nicht aufgefallen.
Du lebst in ner ziemlichen bubble. Dass das Töten von Tieren nicht das gleiche wie das Töten eines Menschen ist sollte evident sein. Es anders darzustellen ist nunmal nichts weiter als billigste Polemik und lenkt von berechtigter Kritik an Massentierhaltung ab.
Auch diese Artikel appellieren an Emotion. Sind aber auch nicht wirklich viele und es geht bei keinem um eine schnelle Tötung, sondern um Fälle extremer Tierquälerei. Geh doch mal auf die Straße und frag eine x-beliebige Person warum für ihr Fleischkäsbrötchen ein Tier „ermordet“ wurde. Das ist schlichtweg kein Mord.
frag eine x-beliebige Person warum für ihr Fleischkäsbrötchen ein Tier „ermordet“ wurde
Speziesismus und kognitive Dissonanz machen das mit Menschen, wenn ich mein Hundeschnitzel esse sind andere immer schnell dabei dass ich Bello “ermordet” hätte, aber das ist nur Sachbeschädigung. Muss man wissen.
Das tue ich nicht. Aber andersherum wird ein Schuh draus: Menschen sind Tiere. Viele unserer “Nutztiere” sind uns extrem ähnlich in ihrer Genetik, ihren Emotionen und ihrer Leidensfähigkeit und sogar ihrer Intelligenz. Schweine ganz besonders, Kühe und Hühner vielleicht nicht ganz so sehr. Dass wir sie als etwas vollkommen anderes als uns selbst ansehen und juristisch als Sachen ansehen, ist kulturell bedingt und nicht “Natur”. Es gibt mehr als nur einen Ureinwohnery-Stamm, der die Natur als Einheit und sich nur als einen Teil von vielen begreift–und das führt zwar nicht zu Veganismus, aber dazu, dass diese Menschen achtsam mit ihrer Umgebung umgehen.
und mit Begriffen wie „Mord“ um sich zu werfen ist Schwachsinn.
Ich sagte “Äquivalent zu …” und das meine ich dementsprechend als Vergleich. Wenn schon die grundsätzliche Idee ist, dass man Kühe jährlich ohne deren Zustimmung schwängert und die Kälber dann von ihren Müttern trennt, um den Kühen die Milch wegzunehmen, finde ich es schwierig, in diesem Umfeld von “Wohlergehen” zu sprechen.
Es ist natürlich kein Mord, weil das in unserer Gesellschaft als ein Akt unter Menschen definiert ist, juristisch ist das also eindeutig. Insofern stimme ich dir zu. Über die moralische Frage lässt sich streiten, finde ich. Und auch juristisch kann man weiter gehen als hierzulande: Ecuador hat beispielsweise mittlerweile einen Verfassungsgrundsatz, dass auch “Natur” (also nicht-menschliche Tiere, Berge oder Flüsse), das Recht hat, als juristische Person aufzutreten (also genauso, wie Firmen und Vereine dies auch können).
Nur weil wir als soziale Tiere Gesellschaftsstrukturen entwickelt haben, welche Stabilität und Gewaltfreiheit positiv sehen, heißt nicht dass es natürlich ist.
“Natürlich” ist ein ziemlich doofes Wort, das sich sehr gut benutzen lässt, um den Status Quo zu begründen. Allerdings haben wir Menschen in der Geschichte andauernd unsere Natur und den Status Quo überwunden, wenn das Vorteile gebracht hat. Schon der Schritt hin zu Gesellschaften von Hunderten, Millionen und Milliarden von Individuen ist ein Schritt wider unsere Natur. Und bei der Tierhaltung (insbesondere im aktuellen Maßstab) haben wir ungefähr keinen Nutzen:
Wir schädigen das Land.
Wir schädigen das Klima.
Wir haben erhöhte Gesundheitskosten durch Krebs, Diabetes und Herzinfarkte.
Wir verraten unsere eigene zwischenmenschliche Moral.
Wir verrrichten völlig sinnlose Arbeit, die letztlich im Vernichten von vorher produzierter Nahrung besteht.
Es gibt ein paar Klassen an Menschen (Tierbauerys und Verarbeitungsbetriebe), die finanziellen Nutzen aus dem System ziehen, aber der Masse wird ein absoluter Bärendienst erwiesen.
Und selbst die süßen kleinen Schweinchen im Mastbetrieb haben keine Hemmung dich oder mich oder sonst irgendwen um die Ecke zu bringen wenn das ihrem eigenen Überleben dient.
Dass andere Tiere auch brutal sein können, bestreitet niemand. Aber Menschen haben nun mal den Anspruch, diesen Planeten zu führen (oder realistisch: den Planeten großflächig zu verändern). Und idealerweise sollten wir das in einer Art und Weise tun, die uns hilft weiterzuleben. Es gibt also ein egoistisches und zugleich kollektiv sinnvolles Motiv für Veganismus.
Danke für deine Meinung. Ich bin gespannt, was der Vorposter noch dazu sagt.
Also soweit ich das sehe gehen Özdemirs Vorschläge genau die Probleme an, die du beschriebst. Sie gehen sie auch richtig an, sind dir aber nicht radikal genug. Den Bauern “beim Schrumpfen zusehen” wird und sollte auch kein Landwirtschaftsminister machen. Stattdessen die Haltungsformen aktiv umzugestalten, um einen Übergang zu ermöglichen, ohne dass jemandem die Lebensgrundlage entzogen wird, halte ich für die richtige Politik und würde ebenfalls den viel zu hohen Tierbestand reduzieren, denn mehr Platz pro Tier, heißt weniger Tiere , nicht wahr?
Gleichzeitig wird die Flächennutzung eben doch verbessert, wenn die Weiden und Felder zur Energiegewinnung genutzt wird. Also wieder etwas, das auch in deine Richtung gehen sollte.
Ein staatlich gedeckelter Milchpreis hört sich für mich auch nicht perfekt an; gleichzeitig würde ich weiterhin gerne Milch trinken und am besten von deutschen Betrieben. Was kann hier eine Lösung sein? Die Milchwirtschaft abschaffen wäre nicht realistisch.
Zum Punkt mit der Preissicherheit für Lebensmittel: Es gab mal ein System welches sehr gut für Planungssicherheit und vernünftige Bezahlung gesorgt hat: Die Milchquote. Die Milchquote funktionierte indem jeder Bauer gesagt hat wie viele Kilo Milch er pro Jahr ungefähr produziert. Dadurch haben alle in der Produktionsleiter eine gewisse Planungs und Preisstabilität. Die Milchquote war bei weitem nicht perfekt, aber dies ist eigentlich der Weg.
Der Wikipedia-Eintrag dazu ist alles andere als positiv: https://de.wikipedia.org/wiki/Milchquote . Klar, ein großer Teil der Kritik liegt in der eher ungünstigen finanziellen Ausgestaltung der Quote – aber das muss man natürlich auch einbeziehen, Lobbyinteressen korrumpieren politische Vorhaben immer in gewissem Maß. Und das einzige Jahr, in dem die Quote unter dem tatsächlichen Milchverbrauch lag, war 2007 – wenn ich mich recht erinnere, war das das Jahr der chinesischen Babymilch-Skandale, als China angefangen hat, sehr viel europäische Milch zu importieren.
Ich muss aber sagen, dass ich den aktuell diskutierten “Tierwohlcent” bzw. eine Mehrwertsteuererhöhung für Tierprodukte eine wesentlich bessere Idee halte. Das orientiert sich an der tatsächlich inländisch abgesetzten Milchmenge (sprich: Exporte werden nicht subventioniert) & es schafft einen Anreiz, die Milchmenge zu reduzieren und die Qualität der Haltung auf niedrigem Niveau zu verbessern. Insofern möchte ich einen Teil meiner Kritik an Özdemir zurücknehmen.
Ist ja das was ich gesagt habe. Der Gedanke war an sich gut, die Umsetzung nicht so ganz. Das ist jedoch auch ein Konzept welches mit anderen(wie der Tierwohl Abgabe) kombiniert werden kann. Das ist ja schließlich keine Einbahnstraße.
Was halt immer das Problem ist, ist dass man Konzepte so gestalten muss, dass sie kleinen Höfen auch weiterhin ein Überleben ermöglicht, da die halt sowieso schon systematisch geflickt werden, aber den großen auch Gründe für Veränderungen gibt.
Na ja, selbst wenn man die Umsetzung außen vor lässt – was schafft das für Anreize? Das ist ja ein bisschen Planwirtschaft, aber ohne die Komponente staatseigener Produzenten – die Produzenten agieren unabhängig und konkurrieren um Subventionen. Ich sehe da ziemliche Anreize für Korruption, befördert dadurch, dass sich einzelne Produzenten in Lobbyverbänden oder in Parteien einbringen. (Genau so ein System hat der Bauerysverband ja offenbar aktuell schon – die wichtigsten Stimmen dieses Verbands sind gleichzeitig die größten Industriebetriebe; kleinere Betriebe haben im Verband das Nachsehen).
“Tiergerechte” Haltung ist unökonomisch. Selbst wenn man die Subventionen soweit hochdreht wie irgend möglich, läuft das immer noch auf Augenwischerei hinaus. In Straftatbeständen ausgedrückt bleibt es quasi zwingend dabei, dass Bauerys an ihren Nutztieren das Äquivalent zu “Mord”, “Totschlag”, “Kindesentführung”, “Vergewaltigung”, etc. ausführen.
Mal abgesehen von den Klimaauswirkungen und der Flächennutzung, die als Folge von “tiergerechterer” Haltung auch nicht besser werden. Die einzige Lösung ist, der Tierwirtschaft die Subventionen sukzessive abzudrehen und ihr beim Schrumpfen zuzusehen. Gleichzeitig muss der Obst- und Gemüseanbau gefördert werden.
Und wenn Özdemir vorschlägt, den Milchpreis zu festzusetzen, dann bitte google mal die Begriffe “Butterberg” oder “Government cheese”. Das wurde schon probiert und das Ergebnis war massive Ressourcenverschwendung.
Ich kann die Argumentation mitgehen, dass wirtschaftliche Tierhaltung eine klimatische Katastrophe ist.
Aber mal ganz ehrlich: Tiere zu vermenschlichen und mit Begriffen wie „Mord“ um sich zu werfen ist Schwachsinn. Nur weil wir als soziale Tiere Gesellschaftsstrukturen entwickelt haben, welche Stabilität und Gewaltfreiheit positiv sehen, heißt nicht dass es natürlich ist. Natur ist brutal. Und selbst die süßen kleinen Schweinchen im Mastbetrieb haben keine Hemmung dich oder mich oder sonst irgendwen um die Ecke zu bringen wenn das ihrem eigenen Überleben dient. Wir haben nur das sehr viel effizientere Waffenarsenal. Oder ist es in deinen Augen Mord, wenn Wildschweine kleine Vögel fressen, auch wenn sie genauso gut Eicheln etc. fressen könnten? Evolutionär machte es Sinn Fleisch zu essen. Dafür müssen Tiere sterben. Dass das nicht in einem industriellen Maßstab stattfinden sollte steht außer Frage. Mord ist es deswegen nicht. Mord ist ein soziales Konstrukt und sollte als solches auch nur für die Mitglieder der Gesellschaft gelten.
Eben weil wir Strukturen haben sollten wir uns über die von dir schon als brutal beschriebene Natürlichkeit stellen, damit wurde auch nicht argumentiert?
Die Gewalt in der Natur oder in den Ställen sollte keine Entschuldigung für das Leid das wir erzeugen sein. Tierwohl Stufe 4 Wir wissen dass das keine süße Schweinchen mehr sind, die werden in Gefangenschaft dazu gebracht ihre Artgenossen zu fressen und in ihrer Scheiße zu sterben. Ist Gewalt in der Natur für dieses massenhafte töten in Lagern wirklich eine Entschuldigung?
Was glaubst du was Menschen anrichten könnten wenn sie so behandelt werden? Ist dann deren Gewalt eine Entschuldigung dafür sie weiter zu vergewaltigen, ihren Kinder stehlen und sie zu ermorden?
Mal zu deinem Video zum Tierwohl Stall.
Das ist eine genauso dämliche Logik als wenn ich behaupte alle Veganer seien so extrem wie Raffaela Raabs. Bloß weil es in einer Branche Schwarze Schafe gibt sind nicht alle aus dieser Branche so. Gerade im Bio Bereich ist das noch seltener als im Konventionellen, da dort regelmäßig Kontrollen(auch unangekündigte) durchgeführt werden.
Nach dem Strohmann “Natur” kommt jetzt der Strohmann “Bio” von dem niemand geredet hat. Bio hat einen Marktanteil von 2%. Es gibt mehr Veganer als Menschen die Bio wirklich kaufen (70% geben an nur Bio zu kaufen)
https://www.biowahrheit.de/
Und ermordet werden die Tiere dort genauso.
Lies dir meinen Kommentar nochmal durch und versuche zu verstehen was ich geschrieben habe.
Natürlich sage ich nicht dass alle so handeln, hast du ein Gefühl dafür wie es in Prozent aussieht?
“Alle” waren ja nie schlecht, hab gehört es hat auch Sklavenhalter gegeben die ihre Sklaven richtig gut behandelt haben, ihnen Häuser gebaut haben und alles. Wird die Geschichte zeigen.
Kommentar überflogen, aber nicht verstanden oder?
Mastställe sind die logische Konsequenz von Gewalt in der Natur. Ich lehne das für mich persönlich ab.
Das aber mit Mord gleichzustellen ist Schwachsinn. Wir definieren Mord und co. sehr explizit als Gewalt an anderen Menschen.
Tiere sind keine Menschen und auch nicht Menschen gleichwertig. Solltest du das anders sehen überleg dir auch bitte mal, warum du in einem Haus schläfst, Straßen nutzt und Kanalisationen etc. hast… Das ist ja dann Raub (an Land, Ressourcen etc), Totschlag (durch Verunreinigung etc.), Genozid. Vermenschlichung ist einer Diskussion abträglich, unsachlich und völlig ungeeignet einen offenen Diskurs anzustoßen.
Es ist Mord.
Ich glaub nicht dass es produktiv ist sich mit dir zu unterhalten wenn dein Diskurs so aussieht andere Positionen als die die du vertrittst als schwachsinnig darzustellen.
Du machst es einen der auch nicht einfach:
Habe die Autokorrektur korrigiert, das ist mir nicht aufgefallen. Du lebst in ner ziemlichen bubble. Dass das Töten von Tieren nicht das gleiche wie das Töten eines Menschen ist sollte evident sein. Es anders darzustellen ist nunmal nichts weiter als billigste Polemik und lenkt von berechtigter Kritik an Massentierhaltung ab.
Du lebst wohl in einer Juristenbubble, in der normalen Welt wird “ermorden” ganz normal auch für nicht-menschliche Tiere verwendet.
https://duckduckgo.com/?q=tier+ermordet&t=ffab&ia=web
Auch diese Artikel appellieren an Emotion. Sind aber auch nicht wirklich viele und es geht bei keinem um eine schnelle Tötung, sondern um Fälle extremer Tierquälerei. Geh doch mal auf die Straße und frag eine x-beliebige Person warum für ihr Fleischkäsbrötchen ein Tier „ermordet“ wurde. Das ist schlichtweg kein Mord.
Speziesismus und kognitive Dissonanz machen das mit Menschen, wenn ich mein Hundeschnitzel esse sind andere immer schnell dabei dass ich Bello “ermordet” hätte, aber das ist nur Sachbeschädigung. Muss man wissen.
Das tue ich nicht. Aber andersherum wird ein Schuh draus: Menschen sind Tiere. Viele unserer “Nutztiere” sind uns extrem ähnlich in ihrer Genetik, ihren Emotionen und ihrer Leidensfähigkeit und sogar ihrer Intelligenz. Schweine ganz besonders, Kühe und Hühner vielleicht nicht ganz so sehr. Dass wir sie als etwas vollkommen anderes als uns selbst ansehen und juristisch als Sachen ansehen, ist kulturell bedingt und nicht “Natur”. Es gibt mehr als nur einen Ureinwohnery-Stamm, der die Natur als Einheit und sich nur als einen Teil von vielen begreift–und das führt zwar nicht zu Veganismus, aber dazu, dass diese Menschen achtsam mit ihrer Umgebung umgehen.
Ich sagte “Äquivalent zu …” und das meine ich dementsprechend als Vergleich. Wenn schon die grundsätzliche Idee ist, dass man Kühe jährlich ohne deren Zustimmung schwängert und die Kälber dann von ihren Müttern trennt, um den Kühen die Milch wegzunehmen, finde ich es schwierig, in diesem Umfeld von “Wohlergehen” zu sprechen.
Es ist natürlich kein Mord, weil das in unserer Gesellschaft als ein Akt unter Menschen definiert ist, juristisch ist das also eindeutig. Insofern stimme ich dir zu. Über die moralische Frage lässt sich streiten, finde ich. Und auch juristisch kann man weiter gehen als hierzulande: Ecuador hat beispielsweise mittlerweile einen Verfassungsgrundsatz, dass auch “Natur” (also nicht-menschliche Tiere, Berge oder Flüsse), das Recht hat, als juristische Person aufzutreten (also genauso, wie Firmen und Vereine dies auch können).
“Natürlich” ist ein ziemlich doofes Wort, das sich sehr gut benutzen lässt, um den Status Quo zu begründen. Allerdings haben wir Menschen in der Geschichte andauernd unsere Natur und den Status Quo überwunden, wenn das Vorteile gebracht hat. Schon der Schritt hin zu Gesellschaften von Hunderten, Millionen und Milliarden von Individuen ist ein Schritt wider unsere Natur. Und bei der Tierhaltung (insbesondere im aktuellen Maßstab) haben wir ungefähr keinen Nutzen:
Es gibt ein paar Klassen an Menschen (Tierbauerys und Verarbeitungsbetriebe), die finanziellen Nutzen aus dem System ziehen, aber der Masse wird ein absoluter Bärendienst erwiesen.
Dass andere Tiere auch brutal sein können, bestreitet niemand. Aber Menschen haben nun mal den Anspruch, diesen Planeten zu führen (oder realistisch: den Planeten großflächig zu verändern). Und idealerweise sollten wir das in einer Art und Weise tun, die uns hilft weiterzuleben. Es gibt also ein egoistisches und zugleich kollektiv sinnvolles Motiv für Veganismus.
Danke für deine Meinung. Ich bin gespannt, was der Vorposter noch dazu sagt.
Also soweit ich das sehe gehen Özdemirs Vorschläge genau die Probleme an, die du beschriebst. Sie gehen sie auch richtig an, sind dir aber nicht radikal genug. Den Bauern “beim Schrumpfen zusehen” wird und sollte auch kein Landwirtschaftsminister machen. Stattdessen die Haltungsformen aktiv umzugestalten, um einen Übergang zu ermöglichen, ohne dass jemandem die Lebensgrundlage entzogen wird, halte ich für die richtige Politik und würde ebenfalls den viel zu hohen Tierbestand reduzieren, denn mehr Platz pro Tier, heißt weniger Tiere , nicht wahr?
Gleichzeitig wird die Flächennutzung eben doch verbessert, wenn die Weiden und Felder zur Energiegewinnung genutzt wird. Also wieder etwas, das auch in deine Richtung gehen sollte.
Ein staatlich gedeckelter Milchpreis hört sich für mich auch nicht perfekt an; gleichzeitig würde ich weiterhin gerne Milch trinken und am besten von deutschen Betrieben. Was kann hier eine Lösung sein? Die Milchwirtschaft abschaffen wäre nicht realistisch.
Zum Punkt mit der Preissicherheit für Lebensmittel: Es gab mal ein System welches sehr gut für Planungssicherheit und vernünftige Bezahlung gesorgt hat: Die Milchquote. Die Milchquote funktionierte indem jeder Bauer gesagt hat wie viele Kilo Milch er pro Jahr ungefähr produziert. Dadurch haben alle in der Produktionsleiter eine gewisse Planungs und Preisstabilität. Die Milchquote war bei weitem nicht perfekt, aber dies ist eigentlich der Weg.
Der Wikipedia-Eintrag dazu ist alles andere als positiv: https://de.wikipedia.org/wiki/Milchquote . Klar, ein großer Teil der Kritik liegt in der eher ungünstigen finanziellen Ausgestaltung der Quote – aber das muss man natürlich auch einbeziehen, Lobbyinteressen korrumpieren politische Vorhaben immer in gewissem Maß. Und das einzige Jahr, in dem die Quote unter dem tatsächlichen Milchverbrauch lag, war 2007 – wenn ich mich recht erinnere, war das das Jahr der chinesischen Babymilch-Skandale, als China angefangen hat, sehr viel europäische Milch zu importieren.
Ich muss aber sagen, dass ich den aktuell diskutierten “Tierwohlcent” bzw. eine Mehrwertsteuererhöhung für Tierprodukte eine wesentlich bessere Idee halte. Das orientiert sich an der tatsächlich inländisch abgesetzten Milchmenge (sprich: Exporte werden nicht subventioniert) & es schafft einen Anreiz, die Milchmenge zu reduzieren und die Qualität der Haltung auf niedrigem Niveau zu verbessern. Insofern möchte ich einen Teil meiner Kritik an Özdemir zurücknehmen.
Ist ja das was ich gesagt habe. Der Gedanke war an sich gut, die Umsetzung nicht so ganz. Das ist jedoch auch ein Konzept welches mit anderen(wie der Tierwohl Abgabe) kombiniert werden kann. Das ist ja schließlich keine Einbahnstraße.
Was halt immer das Problem ist, ist dass man Konzepte so gestalten muss, dass sie kleinen Höfen auch weiterhin ein Überleben ermöglicht, da die halt sowieso schon systematisch geflickt werden, aber den großen auch Gründe für Veränderungen gibt.
Na ja, selbst wenn man die Umsetzung außen vor lässt – was schafft das für Anreize? Das ist ja ein bisschen Planwirtschaft, aber ohne die Komponente staatseigener Produzenten – die Produzenten agieren unabhängig und konkurrieren um Subventionen. Ich sehe da ziemliche Anreize für Korruption, befördert dadurch, dass sich einzelne Produzenten in Lobbyverbänden oder in Parteien einbringen. (Genau so ein System hat der Bauerysverband ja offenbar aktuell schon – die wichtigsten Stimmen dieses Verbands sind gleichzeitig die größten Industriebetriebe; kleinere Betriebe haben im Verband das Nachsehen).